Camargue-Safari

Vielleicht hast du schon mal von der Course Camarguaise gehört. Das ist ein prestigeträchtiger Stierkampf, der häufig in den örtlichen Arenen der Camargue, wie z.B. in Saintes-Maries-de-la-Mer oder Le Grau-du-Roi, im Rahmen lokaler Festivitäten stattfindet. Der hierfür gezüchtete Stier wird im Gegensatz zur spanischen Corrida nicht verletzt. Im Mittelpunkt steht vor allem die Geschicklichkeit des sogenannten Raseteurs. Dieser versucht, kleine Gegenstände – sogenannte Kokarden, wie z.B. Schleifen – von den Hörnern der Stiere zu schnappen.

Vielleicht hast du in deinem Urlaub in Südfrankreich beim Durchqueren von einigen Orten diese hohen Gitterabsperrungen am Straßenrand gesehen oder auch das eine oder andere Straßenschild mit einem Stier und der Aufschrift „Danger – Manifestation taurine„? Das liegt daran, dass in einigen Camargue-Orten Stierwettkämpfe wie z.B. Abrivado und Bandido stattfinden. Dabei werden Stiere durch die abgesperrten Straßen getrieben, begleitet von Reitern, den sogenannten Gardians. Diese Veranstaltungen sind fester Bestandteil der lokalen Kultur und ziehen zahlreiche Besucher an. Ein Abrivado und Bandido findest du zum Beispiel in Aigues-Mortes.

Ein Toro-Piscine oder auch Taureau-Piscine (frz. Stier-Schwimmbad) findet in vielen regionalen Orten, wie z.B. Saintes-Maries-de-la-Mer, Le Grau-du-Roi, Lattes und Palavas-les-Flots, statt. Es ist eine beliebte, unterhaltsame Aktivität. In der Arena des Ortes wird ein Schwimmbecken aufgebaut. Mit allen möglichen Mitteln versuchen die Teilnehmer, den Stier zu provozieren und ihn in das Schwimmbad zu locken, ohne selbst hineinzufallen. Der Stier wird dabei nicht verletzt oder getötet.

In der Camargue sind zahlreiche Stierwettbewerbe mit Prestige verbunden. Für eine Manade (Stierzucht) ist es daher sehr bedeutsam, wenn ihre gezüchteten Stiere hierbei erfolgreich sind. Für besonders erfolgreiche Tiere werden sogar Stierdenkmäler errichtet, die du oftmals in der Nähe der Manades findest.